Im Ursprungszuchtgebiet, den Azoren und Portugal, werden Ohren und Rute traditionell kupiert. Primär sollen damit Verletzungen verhindert werden, denn der Fila Sao Miguel bewegt sich den ganzen Tag auf dem freien Feld um Rinder zu treiben. Dabei werden die Schlappohren nicht selten von Dornen geschnitten. Ein weiteres Argument ist die Ohrhygiene, denn in den stehenden rundkupierten Ohren sammeln sich weniger Parasiten.
Des weiteren munkelt man, dass das Leoparden- oder Hyänen-ähnliche Aussehen potenzielle Diebe abschrecken soll.
Die Rute wird auf Höhe des 2. oder 3. Wirbels kupiert.
In vielen Ländern ist das Kupieren der Ohren inzwischen verboten, in Deutschland auch das Kupieren der Rute. Der Import kupierter Hunde ist in einigen Nationen, wie z.B. der Schweiz untersagt. Man sollte sich also unbedingt vor dem Kauf eines Welpen aus dem Ausland über die aktuellen Bestimmungen informieren.
Wirksamer als jedes Verbot sind allerdings Gesetze (u.a. Deutschland), die besagen dass Hunde nur unkupiert internationalen Ausstellungen vorgeführt werden dürfen, auf nationalen Ausstellungen gar nicht, sofern das Land Kupieren allgemein verbietet. Auf Großveranstaltungen wie der World Dog Show in Paris 2011, durften kupierte Hunde ausgestellt, dessen Besitzer/Aussteller in einem Land lebt das Kupieren erlaubt.
Seriöse Züchter aus Frankreich (Kupieren der Rute noch erlaubt), die den Absatz auch im Ausland suchen, belassen ihre gesamten Würfe mit ihren natürlichen Ohren und Ruten. In Portugal ist das nur bei „vorbestellten“ Welpen der Fall und/oder Ausstellungshunden für die internationale Ebene.
Standard der Rute und der Ohren
Ohren: Auf mittlerer Höhe angesetzt, wenn sie nicht kupiert sind, sind sie von mittlerer Grösse, dreieckig, hängend, ohne an den Wangen anzuliegen. Gewöhnlich sind sie rund kupiert.
Rute: Hoch angesetzt, Kräftig, von mittlerer Länge und leicht gebogen, kupiert auf der Höhe der 2ten und 3ten Wirbel oder natürlich kurze Rute.
aus dem FCI Standard
Der Standard definiert keine konkrete Beschreibung der Ohren und der Rute und stellt damit eine gewisse Problematik in der Zucht dar.
Es wurden jahrelang, seit Beginn der systematischen Zucht (und schon davor), Ohren und Rute geschnitten, weshalb sie jetzt bei unkupierten Hunden der letzten 5-10 Jahren kein einheitliches Erscheinungsbild ergeben.
Von dem seitlich abstehenden Rosettenohr bis zum triangulär geformten, nach vorne gerichteten Dreiecksohr sind alle Varianten vertreten.
Die Route ist häufig hoch angesetzt und fast kringelförmig, oder sie ist relativ kurz und gerade.
Meiner Meinung nach benötigt es viel Engagement seitens der Züchter auch hier ein einheitliches Erscheinungsbild zu schaffen, bis auch die unkupierten Fila Sao Miguel wie „aus einem Guß“ sind.